Ohne Druck ausprobieren
Er ist nach seiner langen Verletzung wieder ins Training eingestiegen: Der Korbacher Elias Mayer (links), hier im Zweikampf mit Niklas Bräutigam (Altenlotheim). Foto: bb
VON THORSTEN SPOHR
Korbach – Zweitbestes Waldecker Team, auf Rang fünf fernab der Abstiegsränge und eine Restrunde ohne jeden Druck vor Augen. Die Laune beim Fußball-Gruppenligisten TSV/FC Korbach ist zu Beginn des neuen Jahrs genau so prächtig, wie sie es vor der Saison war. „Es macht richtig Spaß“, sagt Trainer Uwe Tenbusch, der seit Ende Januar mit seiner Mannschaft in der Vorbereitung steckt. Die Trainingsbeteiligung sei gut und auch die Art und Weise, wie die Spieler die Einheiten angehen würden, hebt Tenbusch besonders hervor.
Der Rückblick
Die Vorbereitung im Sommer startete mit einer 0:13-Testspielklatsche gegen den Regionalligisten Hessen Kassel, der Saisonstart misslang beim 2:5 gegen Schauenburg kräftig. Diese Auftaktniederlage nimmt Tenbusch komplett auf seine Kappe. „Wir hatten den Schauenburger Neuzugang Jan-Philipp Schmidt nicht auf dem Schirm und haben zu offensiv gespielt. Der hat uns alleine abgeschossen“, blickt der Trainer zurück, der mit Blick auf das Rückspiel am Ostermontag sagt: „Das wird mir nicht noch einmal passieren.“ Anfängliche Sorgen vor einer schwierigen Runde zerstreute die Mannschaft selbst. Der TSV/FC bekam schnell die Kurve und setzte sich im oberen Tabellendrittel fest. Die beiden besten Spiele habe sein Team laut Tenbusch auswärts gegen die beiden Titelkandidaten Wabern (1:2) und Schwalmstadt (2:2) gemacht. „Wabern hatten wir fast am Unentschieden und in Schwalmstadt haben wir Leidenschaft verteidigt und die zermürbt“, so Tenbusch.
Das war gut
Tenbusch hebt vor allem die Stimmung in und um die Mannschaft hervor. Seine Spieler würden gut mitarbeiten, in allen Einheiten Gas geben. Die Integration der vielen jungen Spieler ist immer noch das Kernthema beim TSV/FC. Mit Eldon Cenaj ist ein Spieler bereits feste Größe in der Gruppenliga, mit Dominik Zädow ein weiterer auf dem Sprung Richtung erste Mannschaft. „Da sind wir auf einem richtig guten Weg“, ist der Trainer überzeugt, für den drei, vier weitere Nachwuchsspieler Kandidaten für das Gruppenligateam sind. Ein weiteres Plus des Teams sei der starke Zusammenhalt, die Spieler seien alle untereinander befreundet. „Für mich war das früher alltäglich, aber das ist es heute nicht mehr.“
Das soll besser werden
Tenbusch überlegt lange. Sportlich fällt ihm wenig ein, was besser laufen soll. So geht das Trainerteam auch die Vorbereitung an, einen speziellen Fokus, einen Ansatz, was besser werden soll, gibt es nicht. „Wir sind eine eingespielte Truppe“, so der Trainer, für den es wichtiger ist, „in jedem Training interessante Einheiten anzubieten“. Eines fällt Tenbusch aber am Ende doch ein: Ihm fehlen Trainingslager oder Abschlussfahrten. „Da bin ich immer neidisch, wenn ich andere Mannschaften sehe. Wir bekommen das irgendwie nicht hin, die Jungs wissen gar nicht, was sie verpassen.“ Klingt nach Jammern auf hohem Niveau? „Auf riesigem Niveau“, antwortet Tenbusch grinsend.
Kommen und Gehen
Es gibt im Kader im Grunde keine Veränderungen. „Wir haben nicht aktiv nach neuen Spielern geschaut, im Winter macht das eh wenig Sinn“, sagt Tenbusch. Mit Maik Walger hat ein talentierter Spieler den Verein verlassen, was der Trainer bedauert. Mit Elias Mayer ist ein lange verletzter Spieler wieder ins Training zurückgekehrt – für Tenbusch ist die Offensivkraft quasi ein Neuzugang. „Wenn das wieder was wird, wäre es sehr gut für uns.“
Da soll’s hingehen
„Wird es am Saisonende noch einen Platz besser, dann hätten wir eine herausragende Saison gespielt“, so der TSV/FC-Trainer – ein Ziel, das durchaus gelingen sollte. „Ich freue mich, wenn wir gegen die Teams im Stress ohne jeden Druck reingehen und vieles ausprobieren können“, sagt Tenbusch.
Die Plätze eins bis zwei sind kein Thema bei ihm – in dieser Saison. „Die Jungs bestimmen ihre Liga eigentlich selber. Wenn sie sich weiter so entwickeln und im Training noch ein wenig besser werden, dann sehen wir was passiert.“ Druck auf das Team soll in der Kreisstadt weiter nicht ausgeübt werden. Eines sagt Tenbusch aber mit Blick auf die Zukunft ebenfalls: „Wenn wir uns weiter so entwickeln, dann werden wir in den kommenden Jahren an den Jungs viel Freude haben und in der Gruppenliga immer oben mitspielen. Und vielleicht gelingt dann ja auch mal ein Ausrutscher nach oben.“
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