Die Korbacher kamen aus dem Jubeln zeitweise nicht heraus. Hier wird 7:0-Torschütze Lukas Beil (5) von Sven Leonhardt und Niklas Nowotny (vorne) beglückwünscht, links Steffen Emde, Raphael Chirakakis (leicht verdeckt), Henry Lenz (66) sowie Fabian-Jan Jaslar (hinten). © Artur Worobiow

Einseitiges Derby: Korbach schießt Goddelsheim/Münden ab

So einseitig war dieses Derby vermutlich noch nie. Mit 8:0 (5:0) hat der TSV/FC Korbach der SG Godelsheim/Münden böse eingeschenkt. Von Angstgegner keine Spur.

Korbach – Wenn es einen Knoten gab, den die Korbacher Fußballer in ihren Spielen gegen Goddelsheim/Münden bisher nicht lösen konnten, dann ist er seit gestern durchschlagen. Und zwar auf krachende Art. Wie ein Überollkommando überfuhr der Gruppenliga-Fünfte die abstiegsgefährdeten Lichtenfelser und feierte den ersten Erfolg über den Gegner seit November 2018.

„Ich bin richtig stolz auf die Jungs, auch, weil wir darauf hintrainiert und sie vieles umgesetzt haben“, sagte Uwe Tenbusch, nachdem er nach Abpfiff seine Spieler zum kleinen Jubelkreis zusammengezogen hatte. Der Trainer bescheinigte ihnen eine „absolut überragende Leistung von der ersten bis zur letzten Minute“.

Drei Treffer für Korbach von der 12. bis zur 15. Spielminute

Vielleicht gab es eine Schlüsselminute, und wenn, dann war es die zwölfte. Beide Teams hatten schnell Betriebstemperatur aufgenommen, Steffen Emde hatte eine Großgelegenheit vergeben. Dann sein zweiter Anlauf, SG-Keeper Steve Wenzek klärte den Schuss nach vorn, Niklas Nowotny verwertete den Ball trotz Bedrängnis zum 1:0.

Der Treffer reichte, um die Ordnung der Gäste komplett zu zerstören. Zwei Minuten später legte Steffen Emde per Strafstoß das 2:0 nach, nachdem die SG-Innenverteidigung Lukas Beil abgeräumt hatte. Und wieder nur eine Minute darauf schloss David Will einen Ausflug über die rechte Seite mit einem Schuss ins lange Eck zum 3:0 ab.

Marco Vesper: Uns fehlte komplett die Einstellung

Es war verständlich, dass Marco Vesper kurz nach dem Abpfiff die „Deklassierung“, wie er das Dargebotene nannte, nicht einordnen konnte. „Unerklärlich, da habe ich noch keine Worte für“, sagte der Trainer der SG. Dass er ebenso wie sein Bruder Kevin nicht auf dem Platz stand, erklärt zu einem Teil die schlechte Performance der Gäste in der Abwehr, nicht die Gesamtleistung.

„Uns fehlte komplett die Einstellung zum Spiel, wir waren nicht bereit in die Zweikämpfe zu gehen, völlig ängstlich. Dazu kamen die individuellen Fehler“, so beschrieb Vesper den Auftritt der Seinen, den er nach guter Trainingswoche nicht erwartet hatte.

Die Korbacher ließen nicht locker, machten das Spiel nach Belieben breit oder schnell, spielten lange Bälle oder kurze Pässe, über die Viererkette hinweg und über Außen. Der Aufbau mit Raphael Chirakakis sowie Nowotny und Beil lief bestens; auf rechts war Emde kaum zu bremsen.

Ein zweistelliges Ergebnis wäre möglich gewesen

Sicher, der Kunstrasen begünstigte ihr Spiel, als Hauptgrund für das Ergebnis taugt er nicht. Mit einem weiteren Doppelschlag erhöhten Beil nach Kopfballvorlage von Agon Gashi (39.) und Sven Leonhard (40.), nachdem Keeper Wenzek Gashis Abschluss pariert hatte. Es gab weitere Topchancen für Korbach; etwa als Wenzek Gashis Ball an die Latte lenkte (31.). Die Gäste? Erst in der 68. Minute kamen sie durch Lars Dohle zu einem gefährlichen Abschluss.

Da hatten Leonhard nach Flanke Emde und Kopfballablage Beil (52.) sowie Beil mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 30 Metern (60.) schon auf 7:0 gestell. Die Acht lachte für Emde, der nach prima Zuspiel des starken Nowotny vollendete (86.). Nowotny lobte danach die sehr gute Teamleistung. Seine Rolle beschrieb er so: „Ich bin Teil des Teams und denke, heute habe ich meinen Teil gut beigetragen.“ Kann man wohl sagen.

Quelle: WLZ Online

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