Die Fäuste hoch für den Titel: Futsalmeister TSV/FC Korbach, umrahmt von Kreisfußballwart Gottfried Henkelmann (links) und Leon Hartmann vom Sponsor, mit (hinten v. l.) Agon Gashi, Raphael Chirakakis, Lucas Schön, Jonah Schmincke, Trainer Thorsten Beil sowie Silas Beil (Fan), Murad Mensur, Lukas Beil, Henrik Plassmann und Eldon Cenaj. © Artur Schöneburg
Der Kreismeistertitel 2024 im Futsal der Männer geht an einen der Favoriten. Nach Korbach gehen auch die Plätze zwei und drei.
Bad Arolsen – Man konnte schon sehen, dass Raphael Chirakakis seinen Spaß mit diesem Format hat. Der Kapitän des TSV/FC Korbach, der auf dem Feld die Abwehr des Gruppenligisten organisiert, tummelte sich bei den Kreismeisterschaften im Futsal in der Bad Arolser Großsporthalle ständig in vorderer Angriffslinie. Er kann das. Mit seinen acht Turniertreffern war der gute Techniker inoffizieller Torschützenkönig, ganz offiziell gewann er mit seiner Mannschaft erstmals den Titel – im Endspiel besiegte die von Thorsten Beil gecoachte Mannschaft den SC Blau-Gelb Korbach mit 3:1.
Das Podest glich überhaupt einer Korbacher Stadtmeisterschaft. Den dritten Platz belegte die SG Lelbach/Rhena, sie verwies mit einem 1:0 im „kleinen Finale“ Gastgeber TuS Bad Arolsen auf Rang vier. Vor am Ende spärlich besetzten Zuschauerrängen hätten die nach der kurzfristigen Absage der SG Nieder-Waroldern/Landau noch acht Teams fairen und gutklassigen Sport gezeigt, sagte Kreisfußballwart Gottfried Henkelmann bei der Siegerehrung – nach insgesamt acht Stunden Futsal und zwei Turnieren am Sonntag.
Der TSV/FC gewann alle seine fünf Partien. „Ein schönes Turnier, es hat Spaß gemacht“, sagte Chirakakis. Für ihn sei Futsal tatsächlich etwas Neues gewesen: „Ich hab’s noch nie gespielt.“ Dass sich im finalen Duell um die Nachfolge des letzten Titelträgers SG Goddelsheim/Münden die beiden Korbacher Teams gegenüberstanden, erklärte Chirakakis indirekt: „Gerade technisch versierte Mannschaften kommt Futsal entgegen.“
Umstrittene Rote Karte und unerwarteter Ersatz
Auch wenn sie aus der B-Liga sind. Das erlebten die Korbacher gleich beim Start, als sie den TuS Massenhausen nur mit 3:2 bezwangen – der TuS verpasste die K. o.-Runde in der Gruppe B mit dem 0:1 im letzten Spiel gegen Bad Arolsen denkbar knapp und wurde Dritter vor A-Ligist SG Fürstenberg/Immighausen.
Im Halbfinale hatte der TSV/FC dem Zweiten der Gruppe A, Lelbach/Rhena, beim 4:1 wenig Chancen gelassen. Chirakakis (6. und 8.), Agon Gashi (10.) und Murat Mensur trafen bei einem Gegentor von Johannes Müller (jeweils 12.). Mensur war eigentlich als Zuschauer an Ort und Stelle gewesen, er sprang ein, nachdem Jonah Schmincke eine umstrittene Rote Karte gesehen hatte, die womöglich auf einen Hörfehler zurückging – der TSV/FC hätte sonst nur einen Auswechselspieler bringen können.
Im zweiten Kick der Vorschlussrunde ging es ebenfalls deutlich zu. Gruppensieger Blau-Gelb Korbach konterte das Team der Gastgeber gekonnt aus. Anouar Benalia (4.), Johannes Kaschubin (8.) und Zafer Birinci (11.) erzielten die Treffer zum 3:0 gegen den Arolser Keeper Artur Mironow, der sein eigentliches Metier, den Angriff, nicht verleugnete und immer wieder nach vorn ging.
Blau-Gelb am Ende als Zweiter zufrieden
Im Finale lieferte der Kreisoberligist dem Stadtrivalen eine lange offene Partie. Ein Sieg „wäre für uns verdient gewesen“, fand Kapitän Birinci hinterher. Er hatte sein Team mit einem satten Schuss in der 5. Spielminute in Führung gebracht In der Folge seien die Blau-Gelben aber zu offen gewesen, meinte Birinci. Den Ausgleich erzielte Lukas Beil mit einem wuchtigen Freistoß (6.).
Eine gute Minute vor Schluss brachte Chirakakis den TSV/FC mit 2:1 voran. Den insgesamt verdienten 3:1-Endstand erzielte Gashi drei Sekunden vor Schluss. Birinci trauerte der Niederlage nicht hinterher. „Ich bin mit Platz zwei zufrieden, wir haben ein gutes Turnier gespielt.“
200 Euro für die Mannschaftskasse gab’s obendrein. Der TSV/FC erhielt vom Sponsor Waldeck-Frankenberger Bank einen Scheck über 300 Euro, für Lelbach/Rhena gab’s als Rangdritten noch einen Hunderter, 50 Euro gingen für Platz vier an den TuS. Die Arolser waren im Kick um Platz drei ein ebenbürtiger Gegner für ihren KOL-Rivalen. Karsten Trachte setzte mit einem Pfostentreffer das erste Ausrufezeichen für die SG. Beim TuS sorgte Artur Berger für Gefahr, das einzige Tor erzielte Johannes Müller. Er traf nach einem dieser Mironow-Ausflüge in der 10. Spielminute.
Mit Platz drei sei man sehr zufrieden, sagte Kapitän Bastian Koch. Das mit einem Mix aus „Erster“ und „Zweiter“ angetretene Team habe sich wenig Hoffnung gemacht, die Vorrunde zu überstehen. Tatsächlich ließ Lelbach/Rhena die SG „Hö/Mei“ und die enttäuschte SG Bad Wildungen/Friedrichstein hinter sich. „Es hat Spaß gemacht“, sagte Koch und lobte das „super organisierte Turnier“.
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