In ungewohnter Rolle: Kevin Staniek (rechts) spielte Innenverteidiger. In dieser Szene wird der Korbacher von Ricardo Seck, Spielertrainer der SG Neukirchen, bedrängt. © Artur Worobiow
Dreimal nacheinander hatte der TSV/FC Korbach zuletzt 2:2 gespielt. Zwei Gegentore bekam der Gruppenligist auch von der SG Neukirchen/Röllshausen. Aber diesmal mit Happy End.
Korbach – Beim 3:2 (3:0)-Sieg schickten die Korbacher ihre Fans durch ein Wechselbad. Das lag nicht an den Hansestädtern allein. Vielleicht sogar mehr am Gegner. Neukirchen/Röllshausen spielte mit eigentlich zwei unterschiedlichen Teams – erst ohne, dann mit Ricardo und Fabian Sek. Als der torgefährliche Spielertrainer der SG und sein Bruder kamen, drehte sich die bis dahin einseitige Partie fast dramatisch.
Beinahe hätte der TSV/FC den 3:0-Vorsprung verspielt, den er in einer ersten Hälfte herausgespielt hatte, die „wirklich grandios war“, so Trainer Uwe Tenbusch nach dem , wie er sagte, „hochverdienten Sieg“. Korbach, ohne Eldon Chenaj (Zerrung), bestimmte sie in jeder Weise.
Die Abwehr, in der Kevin Staniek wegen Konditionsrückstand nach längerem Fehlen erstmals Innenverteidiger spielte (keine schlechte Wahl), ließ bis auf einen harmlosen Abschluss von Paul Ridinger nichts zu. Die Heimelf presste hoch, gewann die Zweikämpfe und zeigte läuferisch höchsten Einsatz.
Steffen Emdes Führungstor vom Feinsten
Aus dem Dominanzfußball entstanden ganze Eckballserien mit Kopfbällen von Raphael Chirakakis und Lukas Beil, die SG-Keeper Paul Kalbfeisch hielt (13., 14). Dann warf sich Kapitän Julian Dietz in den Schuss von Steffen Emde, der kaum zu stoppen war. Sein Führungstor war vom Feinsten. Nach Beils genauem Pass spielte Emde Leonard Schröder aus und vollendete krachend ins lange Eck (24.). Vier Minuten später sprintete Agon Gashi in ein zu kurzes Abspiel von Kalbfleisch und zog unhaltbar ab. 2:0.
Das 3:0 verpasste er kurz darauf freistehend; Beil besorgte es, als er nach Foul von Dietz an Emde den Strafstoß versenkte (36.). „Wir hätten definitiv ein, zwei Tore mehr schießen können“, sagte Verteidiger Jonah Schmincke, der bis zum Ende viele wichtige Zweikämpfe gewann. Aber wer hätte erwartet, dass die Korbacher noch mal würden zittern müssen?
Mit den Secks und Maxi Koch ab Minute 46 wurde es ein anderes Spiel. „Ich hätte sie von Anfang an erwartet“, sagte Tenbusch, Vor allem mit Ricardo Seck „war viel mehr Galle da“. Gleich der erste Pass von Fabian Seck erreichte Ricardo; am Ende der folgenden Ereigniskette stand ein Handspiel von Chirakakis und ein Treffer von Ridinger vom Punkt (47.). Die Gäste waren nun zweikampfstärker und fast jeder lange Ball auf Seck brachte Gefahr dessen nächstes Zuspiel verzog Ridinger knapp (51.).
Zweimal Hand, zweimal Elfmeter, zweimal Ridinger
Die Gastgeber hatten nun weniger Zugriff, die erste Hälfte hatte Körner gekostet. Zwar brachen sie nicht ein, standen aber unter Druck – selbst nachdem David Scharf schwer nachvollziehbar „Gelb-Rot“ gesehen hatte (67.). Das 3:2 resultierte wieder aus einem Handelfmeter, wieder traf Ridinger, wieder hatte Chirakakis den Ball nach Rettungstat von Torwart Sören Beckmann unglücklich an die Hand bekommen (73.).
Dann lag der Ball zum dritten Mal im Korbacher Tor – doch Schiedsrichter Peter Nahrgang entschied auf Abseits. Für Korbach ein Glück. Der Spannungsbogen blieb bis zum Schluss der Nachspielzeit hoch. Emde hätte ihn abflachen können, doch er jagte den Ball an den Innenpfosten (79.).
Statitik
TSV/FC Korbach: Beckmann –Plassmann (67. Siebert), Staniek, Chirakakis, Schmincke – Will, Nowtny – Emde, Beil, Jaslar (90.+3 Trenkenschuh), Gashi (71. Fricke)
Schiedsrichter: Nahrgang (Eintr. Stadtallendorf)
Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Steffen Emde (24.), 2:0 Agon Gashi (28.), 3:0 Lukas Beil (36./FE), 3:1, 3:2 Paul Ridinger (47./HE, 73./HE) – Gelb-Rot: David Scharf (68./SG)
Quelle
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