Meinung: Ein Wandel in der Haltung

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Von Gerhard Menkel

Jürgen Luther war sich bestimmt darüber im Klaren, dass er als Fußballchef des TSV Korbach kein leichtes Amt übernimmt. Falls nicht, dann weiß es der neue Abteilungsleiter, der erst mal Stadionsprecher bleiben will, jetzt gewiss. Drei Tage nach seiner Wahl kulminierte die sportliche und personelle Krise im Seniorenfußball mit der schweren Verletzung eines Leistungsträgers, der Absage der Gruppenliga-Partie der Reserve aus Spielermangel und der 2:5-Klatsche der „Ersten“ in Elgershausen.

Luther hat die Sparte auf schwierige Jahre eingestimmt. Zum Amtsantritt formulierte er ähnliche Prämissen wie vor 17 Jahren sein Vorgänger Rolf Osterhold: vernünftige Jugendarbeit, Besinnung auf selbst ausgebildete Spieler, Absage an finanzielle Abenteuer. Doch Luther hat auch davon gesprochen, dass er sein Amt mit „Demut“ antrete. Markiert dieses Wort vielleicht den Unterschied?

Osterhold stand selbstbewusst für eine Art Korbacher „Mia san Mia“: die Hauer als einzige Waldecker Adresse für Verbands- und Gruppenliga-Fußball, an der die Spieler der Region von selbst anklopfen. Bestimmt gibt es diese Spieler noch, doch der Wind hat sich gedreht – vor allem die Junioren wollen umworben sein. Diesen Wandel spürt der TSV. Die Bildung einer Spielgemeinschaft in der B-Jugend und die Wahl von Volker Schnatz zum Sportlichen Leiter sind eine Reaktion darauf. Schnatz hat die Öffnung maßgeblich vorangetrieben.

gerhard.menkel@wlz-online.de

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