Nach vier Jahren an die Hauer zurück – Benjamin Wendel

In Allgemein by WLZ Sport

Korbach. Als Stadionsprecher Jürgen Luther am Samstag vor der Partie des TSV/FC Korbach gegen die SV Eschwege den Namen Benjamin Wendel in der Aufstellung der Heimelf vorlas, reagierten etliche Zuschauer verdutzt. Wendel? Wo kommt der denn her? Aus Köln, um das gleich zu beantworten, hier hat er Sport und Englisch auf Lehramt studiert.

Der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler mit Elternhaus in Goddelsheim war einige Spielzeiten lang eine feste Größe bei den Kreisstadt-Fußballern, ehe ihm die Pendelei zwischen Rhein und Hauer zu viel wurde. Sein Pass aber blieb in Korbach. Am Samstag gab er ein Überraschungs-Comeback – fast genau vier Jahre und einen Monat nach seinem letzten Kick für das Verbandsliga-Team des TSV/FC. Die Rückkehr an die Hauer hatte Trainer Jörg Büchse eingefädelt.

Nachdem er den Ehemaligen beim Training der Korbacher Frauen erspäht hatte, die Wendels Vater Hans-Werner betreut und für die seine Schwester Nina spielt, hatte er sich nach den Chancen auf potenzielle Einsätze bei Personalnot erkundigt – und sich keinen Korb geholt. „Er hat die letzten Wochen ein paar Mal nachgefragt, diese Woche hat’s gepasst“, erzählte Wendel. Am Freitag war er erstmals im Training dabei, keine 20 Stunden später zog er sich das Trikot mit der Nummer 8 an. „Ein Kaltstart“, fand er.

Dafür, dass Wendel seit seinem Abschied aus Korbach für keinen anderen Klub, sondern allenfalls hobbymäßig am Ball war, legte er eine ordentliche Partie hin. „Angesichts der Umstände war es ganz okay, aber zufrieden bin ich eigentlich nicht, wenn ich es mit früher vergleiche“, sagte er.

Die 2:6-Schlappe der Blauen drückte natürlich auch auf die Stimmung. „Das war bitter“, sagte Wendel, der nach 58 Minuten ausgewechselt wurde. Ob weitere Spiele im Korbacher Dress folgen werden, ließ er offen. Wendel beginnt am 1. November sein Referendariat an einer Schule in Bonn: „Ich muss schauen.“ (mn)