Gerhard Menkel
Die beiden führenden Waldecker Fußballvereine stellen in der neuen Saison keine A-Jugend auf die Beine. Bei Lichte besehen ist dieser Fakt ein ziemliches Ding, und man kann natürlich die Frage stellen, was es für die Zukunft der Verbandsligisten SC Willingen und TSV Korbach bedeutet, wenn sie sich von zwei Jahrgängen Nachschub auf gewisse Weise abschneiden.
Die Upländer als der Verein mit dem kleineren Einzugsgebiet leben schon seit nunmehr drei Jahren ohne A-Jugend. Aktuell sind sie froh, dass sie in der JSG mit ihren Nachbarn ein B-Junioren-Team zusammenbekommen. Die Defizite beim älteren Jahrgang sind auch deshalb (noch) nicht auf die Senioren durchgeschlagen, weil der SCW immer wieder auch eine attraktive Adresse für Spieler aus der (westfälischen) Nachbarschaft war. Wie lange noch?
Härter trifft das Manko an der Hauer. Der TSV Korbach hat sich in der vergangenen Dekade (und darüber hinaus) vor allem auf selbst ausgebildetes Personal gestützt. Erfolgreiche Jugendarbeit war immer Teil des eigenen Selbstverständnisses und Quelle des Selbstbewusstseins. Es ist also was faul.
Oder sollten sich in der größten Stadt des Landkreises tatsächlich nicht genügend 17- und 18-Jährige finden, um zusammen Fußball zu spielen (der SC Blau-Gelb ist gerade eine JSG mit Adorf/Vasbeck eingegangen). Das gelingt doch in Volkmarsen, Mengeringhausen oder Arolsen.