Fußballkreis vor Generationswechsel

In Allgemein by WLZ Sport

Gottfried Henkelmann zieht sich zurück

Vasbeck – Gottfried Henkelmann wirkte ein wenig angefasst, und man tat überhaupt nicht als Floskel ab, dass er sagte, er habe über seine Entscheidung lange nachdenken müssen. Nun ist sie raus. Der Ehringer wird sich beim Kreisfußballtag am 1. März in der Adorfer Dansenberghalle nicht abermals als Kreisfußballwart zur Wahl stellen. Nach einer Amtszeit auf dem Chefposten. Nachfolger will sein Stellvertreter Dirk Emmert (Neukirchen) werden.

Mit Henkelmann hören der Vorsitzende des Kreissportgerichts, Gerd Rinnisland, der Referent für Freizeit- und Breitensport, Franz Mühlhausen, beide ebenfalls Ü60, sowie Kreisjugendwart Joachim Schmolt und Kreisadministrator Matthias Schäfer auf Henkelmann sprach von einem Generationswechsel.

„Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, für eine zweite Legislaturperiode zu kandidieren“, sagte er bei der Wintersitzung der Waldecker Vereine am Dienstag in Vasbeck weiter. „Kreisfußballwart zu sein, ist total schön.“ Dass er sich anders entschied, begründete er einmal mit seinen weiteren Ehrenämtern; unter anderem ist er Ortsvorsteher in Ehringen. „Und Fußball ist nun mal das zeitintensivste Ehrenamt.“

Mehr Zeit für die Familie will er außerdem haben: Henkelmann hat sechs Enkelkinder, und er werde als Opa gebraucht. Doch auch der Hessische Fußballverband beeinflusste indirekt seinen Entschluss – weil die abzusehende Fusion mit dem Fußballkreis Frankenberg frühestens 2028 stattfinden wird. „Ich hatte mir gedacht, sie kommt in zwei Jahren“, sagte der 66-Jährige. In diesem Fall, so ließ er durchblicken, hätte er sich um das Amt des ersten Großkreisfußballwarts beworben.

Diesen Zeitplan umzusetzen sei laut HFV aber nicht möglich, so Henkelmann. Der derzeit in einer Führungskrise steckende Verband müsste einen außerordentlichen Verbandstag einberufen, um den Zusammenschluss zu beschließen. Das kann er laut Satzung jederzeit tun. Vorher müssen die Kreise auf außerordentlichen Fußballtagen jeweils zur Fusion Ja sagen – und am Ende gemeinsam den neuen Großkreis aus der Taufe heben.

Henkelmann wäre dann 70 – zu alt, wie er findet, um sich für den Führungsjob erneut zu bewerben. Es sei deshalb an der Zeit, dass schon jetzt jemand das Amt übernehme, der einen möglichen Großkreis erst mit vorbereiten und dann führen könne. „Deshalb wird Dirk Emmert beim Kreisfußballtag den Hut in den Ring werfen.“ Am Dienstag fehlte der erkrankt. Die Klassenleitung der Kreisoberliga will Henkelmann bis zum Saisonende behalten, ebenso die Verantwortung für die Pokalwettbewerbe.

Bereits am 2. Februar wird sich beim Kreisjugendtag in Mehlen der Wechsel an der Spitze des Jugendausschusses vollziehen. Joachim Schmolt ließ die Versammlung wissen, dass er einen Nachfolger habe, ohne einen Namen zu nennen. Er selbst will – nach rekordverdächtigen 27 Jahren an der Spitze – weiter im Ausschuss mitarbeiten. Bei den Vereinen warb er um zusätzliche Unterstützung: „Wir suchen noch Mitstreiter.“

Altersgründe nannte Gerd Rinninsland für seinen Verzicht auf eine zweite Amtszeit als Chef des Sportgerichts. „Mich noch vier Jahre zu verpflichten, das war mir ein bisschen zu lang“, sagte der 69 Jahre alte Meineringhäuser. Um seine Nachfolge will sich Peter Ehringhausen (Fürstenberg) bewerben, derzeit Beisitzer am Kreissportgericht. Für seine aktuelle Aufgabe würden noch Männer und Frauen gesucht, vor allem aus dem Raum Edertal und Bad Wildungen, sagte Rinninsland. Er selbst will noch als Einzelrichter weitermachen.

Matthias Schäfer (Goddelsheim), der am Dienstag ebenfalls nicht da sein konnte, will als Kreisadministrator nach acht Jahren ausscheiden. Auf die gleiche Amtszeit schaut Franz Mühlhausen, der neue ehrenamtliche Herausforderungen sucht. Erneut kandidieren werden in Adorf Schiedsrichterobmann Matthias Henkelmann, Kassenwart Ingo Göbel, Frauenreferentin Gudrun Biederbick, Pressewart Marco Steinbach und der Ehrenamtsbeauftragte Carsten Strippel.

Quelle

WLZ Sport

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