Tempofußball und frühe Tore
VON MARTIN RINNE
Stellte seine Gegenspieler meist vor Probleme: Elias Mayer (rechts), Torschütze zum 3:0 für Korbach. Hier ist es mal umgekehrt, der Mengsberger Arian Arifi scheint den Fuß besser am Ball zu haben. Foto: Werner Spitzkopf
Korbach – Uwe Tenbusch geriet nach dem Abpfiff ins Schwärmen. „Das war wieder eine super Leistung einer Supermannschaft“, lobte der Trainer des TSV/FC Korbach sein Team nach dem 4:2 (4:0)-Sieg über den TSV Mengsberg. Ein Comeback wie gemalt – die Hansestädter stellten sich erstmals nach dem Aufstieg in die Fußball-Gruppenliga wieder auf der Hauer in einem Punktspiel vor.
Fulminanz prägte die erste Hälfte, eher Verwaltung die zweite. Tenbusch hatte wieder auf die gewohnte Dreierkette umgestellt, seine Mannschaft setzte die Gäste von Minute eins an unter Druck. Sehr bissig und aggressiv, zudem lautstark bearbeiteten sie vor etwa 180 Zuschauern die Mengsberger derart, dass diese kaum aus der eigenen Hälfte herauskamen.
„Wir hatten uns vorgenommen, in der ersten Hälfte ans Limit zu gehen und so früh wie möglich die Entscheidung herbeizuführen“, verriet Tenbusch hochzufrieden, wie seine Vorgaben umgesetzt worden waren. Das mit den raschen Toren klappte auch.
Eric Fuchs, für Jannik Mühlhausen neu in der Startelf, vergab in der 12. Spielminute noch die Führung, zwei Minuten später traf Steffen Emde. Nach einem Freistoß von Jonah Schmincke konnte er den Ball im Strafraum freistehend annehmen und überlegt ins lange Eck einschieben. Das 2:0 fiel nach einer schönen Direktkombination über Lukas Beil und Fuchs, Fabian Jaslar drückte den Ball locker über die Linie (16.).
Elias Mayer, mit deutlichen Geschwindigkeitsvorteilen gegenüber seinen Gegenspielern, erzielte nach Vorlage von Fuchs in der 24. Minute das 3:0. Korbachs Offensivdrang war noch nicht erlahmt: Der starke Beil nutzte einen groben Abwehrschnitzer der Gäste und markierte eiskalt das 4:0 (38.).
Mengsberg Trainer Ertac Caliskan zeigte sich vom enttäuschenden Auftritt seiner Mannschaft bedient: „Egal wer auf dem Platz stand, so darf sich der TSV Mengsberg nicht präsentieren. Das war völlig inakzeptabel, da gibt es nix zu beschönigen.“
Zu Beginn des zweiten Durchgangs hätte es noch schlimmer für die Gäste kommen können, doch Jaslar vergab aus aussichtsreicher Position. Mengsberg versuchte im weiteren Verlauf, „noch das Beste aus der Sache zu machen“ (Caliskan). Korbach überließ bei sommerlichen Temperaturen dem Gegner mehr Spielanteile – und quittierte das erste Gegentor.
Johannes Müller nahm den Ball im Strafraum an und schlenzte ihn überlegt in den Winkel (65.). Auch wenn Carlos Kuntz in der 78. Minute das 2:4 aus Sicht seines Teams erzielte – Korbachs Abwehr bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone –, glaubte auch bei den Gästefans niemand mehr daran, dass es noch einmal eng werden könnte.
Korbachs Bjarne Deselaers, für den angeschlagenen Fuchs gekommen, wollte sich in der 83. Minute noch für das „Tor des Monats“ bewerben. Mengsbergs Keeper Fischer kratzte seinen Seitfallzieher gerade noch von der Linie. Einen Bärendienst erwies Mengsbergs Simon Luther seiner Mannschaft kurz vor Schluss. Nach einem groben Frustfoul an Mayer sah er die Rote Karte.
TSV/FC Korbach: Beckmann – Schmincke, Chirakakis, Plassmann (74. Imöhl) – Meyer, Nowotny, Beil (66. Mühlhausen), Will, Emde – Fuchs (46. Deselaers), Jaslar
SR: Maximilian Lotz (Schröck)
Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Steffen Emde (14.), 2:0 Fabian Jaslar (16.), 3:0 Elias Mayer (24.), 4:0 Lukas Beil (39.), 4:1 Johannes Müller (65.), 4:2 Carlos Kuntz (78.) – Rote Karte: Simon Luther (Mengsberg (90.).
Auch Reserve gewinnt deutlich
VON DIETER WIESEMANN
TSV/FC Korbach II – Waldeck/Netze 4:0 (2:0)
Trotz des deutlichen Erfolgs war TSV/FC-Trainer Marvin König nicht ganz zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, die seiner Meinung nach noch wesentlich mehr aus ihrer Überlegenheit machen musste. Anfangs hielten die Gäste noch ordentlich mit, gerieten aber durch einen Treffer von Daniel Kinzel in Rückstand (27.). Fast mit dem Pausenpfiff erhöhte Bjarne Deselaers (45.+1). Nach dem Wechsel hatte Waldeck kaum noch etwas entgegenzusetzen. Für den verdienten und ungefährdeten Sieg sorgten schließlich Housamaldin Al Kgha (48.) und Murad Mensur (82./FE).
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