SSG Ense/ Nordenbeck kündigt beim TSV Korbach

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Verein kehrt solo in Spielbetrieb zurück

Der Anfang vor fünf Jahren: Martin Rinne (links), damaliger Abteilungsleiter des TSV/FC Korbach;, und Norbert Henkler, Vorsitzender SSG Ense/Nordenbeck, gehen gemeinsam an den Ball.© Dirk Schäfer

Der TSV Korbach und die SSG Ense/Nordenbeck gehen getrennte Wege. Fünf Jahre, nachdem die Fußball-Abteilung des Ortsteil-Vereins an der Hauer unterschlüpfte, will sie wieder mit eigenem Team am Spielbetrieb teilnehmen.

Korbach – Die SSG wolle beim Kreisfußballausschuss Waldeck einen Antrag auf Aufnahme in die Kreisliga B zur kommenden Saison stellen, sagte der Vereinsvorsitzende Norbert Henkler. Anlass zur Trennung gab der Sport- und Spielgemeinschaft zufolge die Entscheidung des TSV, in der Rückrunde dieser Saison keine Heimspiele der Senioren in Nieder-Ense auszutragen.

Der Verein hätte somit keine Einnahmen erzielt, aber laut Vertrag die Kosten für den Trainer der zweiten Mannschaft zu tragen, erklärte Henkler. „Der Vorstand hat darauf hin mit Mehrheit gesagt: Das wollen wir nicht.“ Das habe er auch er so akzeptiert.

TSV Korbach bedauert die Trennung

Der Fußball-Abteilung des TSV Korbach bedauerte den Rückzug. In einer von Abteilungsleiter Volker Schnatz verbreiteten Stellungnahme zeigte sich die Sparte von dem Schritt „sehr überrascht“. Sie verweist darauf, dass in der Vergangenheit in Nieder-Ense nicht nur Spiele der zweiten (und anfangs auch einer dritten) Mannschaft stattgefunden hätten, sondern auch der ersten – obwohl das vertraglich gar nicht vereinbart gewesen sei.

Für die kommenden Aufstiegsrunde der Kreisoberliga habe sich die „Erste“ nun „für einen einheitlichen Austragungsort Korbach ausgesprochen“. Weiter heißt es in der Erklärung: „Da bedingt durch die Spielansetzungen die erste und zweite Mannschaft sehr oft am selben Tag gespielt hätten, hätte dies in der kommenden Rückrunde zu weniger Austragungen in Ense geführt.“ Der TSV habe deshalb der SSG einen finanziellen Ausgleich durch Übernahme des Verkaufs auf der Hauer angeboten.

Das war laut Henkler kein wirklicher Anreiz für die SSG, zudem sei sein Verein vor vollendete Tatsachen gestellt worden. „Man hätte vielleicht im Vorfeld versuchen sollen, sich mal zusammen zu setzen.“ Henkler ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Sportlicher Leiter beim TSV zurückgetreten, ebenso sein Vereinskollege Christian Schmidt als Betreuer der „Zweiten“.

SSG will wieder Adresse im Fußballkreis sein

Der noch bis Sommer amtierende SSG-Chef, der den Weg seines Vereins unters Dach des TSV vor fünf Jahren maßgeblich mit betrieben hatte, betonte, er sehe keine Trennung „im Bösen“: „Ich möchte mit Volker (Schnatz) und den Leuten des TSV weiter ein vernünftiges Verhältnis haben.“ Auch Schnatz und seine TSV-Kollegen betonen die positive Zusammenarbeit bis jetzt.

„Die Unterstützung der Verantwortlichen und Helfer der SSG war immer gut und bemerkenswert.“ Der TSV hätte sich eine langfristige Kooperation vorstellen können. Als möglichen Hemmschuh führt die Sparte auch die Corona-Pandemie an, durch die fehlenden gemeinsamen Aktivitäten habe die Gemeinschaft doch sehr gelitten.

Norbert Henkler erklärte auf Nachfrage, beim aktuellen Beschluss des SSG-Vorstands habe auch eine Rolle gespielt, dass der Verein wieder als Adresse auf die Landkarte des Fußballs zurückkehren will. Die Entscheidung vor fünf Jahren habe die SSG Mitglieder gekostet, räumte er ein. Sie würden jetzt vermutlich zurückkehren.

Der Vorsitzende gab sich überzeugt, dass es gelingen werde, eine eigene Mannschaft aufzustellen. Namen von Spielern wollte er nicht nennen, er rechnet aber mit der Rückkehr früherer SSG-Spieler. Konturen angenommen hat bereits der Betreuerstab. Sportlicher Leiter soll danach Dennis Winkler werden, der den FC International Korbach bis zum Fußball-„Aus“ zur Saison 2018/19 als Vorsitzender führte. Auch Zekariya Akgoel, früherer Trainer der TSV-Reserve, werde eine Rolle spielen.

Quelle

WLZ Sport

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Die Waldeckische Landeszeitung ist die Heimatzeitung des TSV/FC Korbach und unterstützt den Verein seit vielen Jahrzehnten u. a. mit redaktionellen Beiträgen und Spielberichten. Redakteure: Gerhard Menkel, Manfred Niemeier, Thorsten Spohr, Martin Rinne u.a.

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