Waldecker Pokal 2019/20 endet mit der Siegerehrung, die eigentlich keiner wollte

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Prämien für die „Nichtendspielsieger“

Eine Siegerehrung, die auf diese Art niemand mehr haben möchte: Die Vertreter der sechs Vereine der Endrunde bekamen die Prämien für den Waldecker Pokal 2019/20. Es gratulierten Frauenreferentin Gudrun Biederbick, Kreisfußballwart Gottfried Henkelmann, Carsten Stumpe (Waldecker Bank) und Landrat Dr. Reinhard Kubat.© bb

Es war eine ganz besondere, in dieser Form noch nie da gewesene Siegerehrung im Waldecker Pokal. Sie geht wie die gesamte Waldecker Pokalendrunde der Saison 2019/20 in die Fußballgeschichte ein.

Altenlotheim – Der Schauplatz war, wie für die Endrunde ausgeschrieben, das Sportgelände am Oberbach in Altenlotheim. Doch wo in den vorausgegangenen Jahren jeweils 1000 Zuschauer nach den drei Finalspielen die Siegerehrung mit viel Jubel begleiteten, waren am Samstag lediglich zwei Vereinsvertreter der sechs Mannschaften zugelassen.

Neben dem Kreisfußballwart Gottfried Henkelmann, der Frauenreferentin Gudrun Biederbick, die Vorstandsmitglieder des Freundeskreis Fußball in Waldeck, Andreas Penzenstadler und Lutz Kurzawe sowie Carsten Stumpe, Bereichsleiter Marketing/ Vertrieb vom Sponsor Waldecker Bank, ließ es sich auch der Dauergast der Finalrunde, Landrat Dr. Reinhard Kubat, nicht nehmen, die Siegerehrung der anderen Art zu begleiten.

Waldecker Pokal: Henkelmann hat Verständnis für Enttäuschung

Zur Eröffnung stand erst einmal der geplante Gastgeber der Finalspiele, der TSV Altenlotheim, im Fokus. Der Verein hatte auf Grund seines 100-jährigen Vereinsjubiläums in 2020 den Zuschlag erhalten. Henkelmann überreichte dem Vorsitzenden Kai Bremmer eine Jubiläumsplakette und einen Gutschein des DFB/HFV, sowie einen Fußball zum Jubiläum.

Henkelmann unterstrich noch einmal, dass alle den Wettbewerb gerne ausgespielt hätten, die Pandemie jedoch eine Austragung auch aktuell noch verhindere. Deshalb wurde nach mehrmaliger Terminierung, zuletzt hoffte man auf den 1. Mai, die Runde komplett abgesagt (wir berichteten).

Der Kreisfußballwart zeigte Verständnis für die Enttäuschung der sechs Vereine, unterstrich aber die Alternativlosigkeit. „Wir haben uns auf das große Jubiläum und die Endspiele sehr gefreut und hätten es auch gerne ausgerichtet. Es sollte halt nicht sein“ sagte TSV-Chef Bremmer. Zusätzliches Manko für den Jubiläumsverein, der inzwischen wieder in der Gruppenliga spielt: Einfach nochmal machen geht im Moment nicht. Vereine oberhalb der Kreisoberliga können sich nicht für die Finalspiele bewerben. „Dann bleiben wir lieber in der Gruppenliga“ schmunzelte Bremmer.

Landrat Kubat erinnerte daran, dass die Waldecker Pokalendspiele der Frauen, Männer und Junioren immer eine tolle Veranstaltung seien und drücke seine Hoffnung aus, dass diese so bald wie möglich wieder mit Zuschauern durchgeführt werden können. „Derzeit sieht es leider nicht so gut aus“, bedauerte der Landrat mit Blick auf die aktuellen Zahlen im Kreis.

Den Blick nach vorn richtete auch Carsten Stumpe. „Wir hätten uns alle hier in Altenlotheim die Spiele gewünscht. Hoffentlich klappt so bald wie möglich die Rückkehr auf dem grünen Rasen“. Ein „Trostpflaster“ hatte Stumpe für den TSV Altenlotheim: Er überreiche Bremmer einen Scheck über 500 Euro für die entgangenen Einnahmen aus dem Finale. Der ersetzt sicherlich nicht den erhofften Reingewinn, ist aber trotzdem eine lobenswerte Geste des Sponsors.

Zu sagen „keine Finalspiele – kein Geld, sei für die Waldecker Bank nicht in Frage gekommen, betonte Carsten Stumpe. „Wir stehen zu unserem Wort. Niemand kann etwas für die Corona-Pandemie, schon gar nicht die teilnehmende Vereine, die sich bis ins Finale gekämpft haben.“

Tenor der Veranstaltung: Diesmal sind alle Finalteilnehmer Sieger. Nicht nur deshalb erhielten die beiden Frauenteams wie auch die Finalisten der Männer eine nicht alltägliche Urkunde mit der Aufschrift „Nichtendspielsieger“ – nach einer Idee von Gottfried Henkelmann.

Übrigens: Die beiden begehrten Wanderpokale (Männer und Frauen), die wegen der Absage keine neuen Abnehmer fanden, wandern bis zur nächsten Vergabe in die Vitrine des Hauptsponsors und können dort bestaunt werden.  (bb)

Quelle

WLZ Sport

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Die Waldeckische Landeszeitung ist die Heimatzeitung des TSV/FC Korbach und unterstützt den Verein seit vielen Jahrzehnten u. a. mit redaktionellen Beiträgen und Spielberichten. Redakteure: Gerhard Menkel, Manfred Niemeier, Thorsten Spohr, Martin Rinne u.a.

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