Im Interview: Kevin Staniek

In Herren, Im Interview by WLZ Sport

„Wir können durchwürfeln“

Korbachs Kapitän Kevin Staniek über Pokal total und Coronapause

Korbach – Freitag, Mittwoch, Freitag, Sonntag: Diesem fordernden Rhythmus sind gerade vier Waldecker Fußball-Kreisoberligisten in diversen Pokalwettbewerben unterworfen. Einer von ihnen: der TSV/FC Korbach. Die Mannschaft musste, ebenso wie ihr vorgestern im Elfmeterschießen unterlegener Gegner SG Vasbeck/Adorf, zweimal jeweils über 120 Minuten gehen. Im Waldecker (heute) und im Kreispokal (Sonntag) steht der nächste „Doppelschlag“ bevor. Wie geht’s den Spielern dabei, auch vor dem Hintergrund der Corona-Krise, haben wir Spielführer Kevin Staniek gefragt.

Herr Staniek, wären Sie am Mittwoch beim Sieg im Elfmeterschießen gegen Vasbeck/Adorf gern dabei gewesen?

Unbedingt. Wegen einer privaten Feier konnte ich leider nicht.

Der zweite Krimi auf der Hauer, nachdem Ihre Mannschaft sich gegen Eintracht Edertal glücklich in die Verlängerung gerettet hatte. Welche Bedeutung hat der Waldecker Pokal für Sie?

Ich glaube, es gibt keine Waldecker Mannschaft, die dem Waldecker Pokal nicht frönen will. Für uns ist das immer so eine Sache, denn gegen den TSV/FC Korbach will jeder unbedingt gewinnen. Da gibt man noch mal 20 Prozent mehr oben drauf. Am Ende kommt der Bessere oder eben der Glücklichere eine Runde weiter.

Sie haben am Sonntag das vierte Spiel innerhalb von zehn Tagen vor der Brust – ein Kaltstart nach monatelanger Pause. Wie sehen Sie das?

Ein besseres Wort als Kaltstart kann man dafür nicht benutzen, glaube ich. Nach fast fünf Monaten fast ohne Fußball hatten wir jetzt zwei, drei Wochen Zeit, um die Vorbereitung wenigstens anzugehen. Dazu dann die bekannten Beschränkungen, die Hygieneregeln, die der Verein natürlich einhalten will, dann eine neue Saison mit neuer Mannschaft und einem neuem Trainer: Es kam viel zusammen, aber wir haben das ganz gut hinbekommen.

Gab’s nach den ersten Malen ordentlich Muskelkater?

Nach dem langen Nichtstun ist der Körper darauf eingestellt, auf der Couch zu liegen. Deshalb ging das jetzt körperlich an die Substanz. Nach den ersten zwei Wochen hatte man schon leichten Muskelkater. Das mit den vielen Pokalspielen hintereinander ist aber okay: Das musste ja jetzt vorangehen, wer weiß, was in zwei oder drei Monaten ist. Und: Englische Wochen kennt man ja. Dafür haben wir einen großen Kader und können durchwürfeln.

Haben Sie den Fußball vermisst in der Coronakrise oder haben Sie die Pause auch genossen?

Ich muss gestehen, die ersten ein, zwei Monate habe ich es genossen, die Füße hochzulegen und nicht im permanenten Rhythmus zwischen Training und Spiel zu sein. Aber ab dem dritten Monat habe ich das alles vermisst, zum Beispiel, mit den Freunden zu spielen. Man macht das ja auch für sich selber. Irgendwann geht man freiwillig laufen und versucht annähernd Normalität herzustellen.

Der TSV/FC hat heute das dritte Pokal-Heimspiel gegen einen Kreisoberligisten, immer ohne Zuschauer. Wie finden Sie das?

Ein bisschen blöd. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn nur die Spieler und die Betreuer auf dem Platz sind und niemand sonst drumherum. Das Feeling ist nicht wie im Spiel mit Zuschauern, auch wenn’s nur 50 oder 100 sind.

Korbach ist mit einer ganzen Reihe junger eigener Spieler in die neue Saison gegangen: Ist der Verein auf dem richtigen Weg?

Neuzugänge fehlten uns zuletzt, jetzt kommt die Jugend nach. Das ist der richtige Weg. Es macht Spaß mit den jungen Leuten, sie sind auch menschlich alle ganz in Ordnung. Die Erfahrung kommt schon noch. Wir wollen in der Kreisoberliga auf jeden Fall oben mitmischen.  mn

Quelle

WLZ Sport

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Die Waldeckische Landeszeitung ist die Heimatzeitung des TSV/FC Korbach und unterstützt den Verein seit vielen Jahrzehnten u. a. mit redaktionellen Beiträgen und Spielberichten. Redakteure: Gerhard Menkel, Manfred Niemeier, Thorsten Spohr, Martin Rinne u.a.

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