SAISONABBRUCH IM FUSSBALL Reaktionen und Konsequenzen

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„Wenigstens Klarheit, wo die Reise hingeht“

VON GERHARD MENKEL

Korbach – Der heimische Fußball reagiert vor allem erleichtert auf den einstimmigen Vorstandsbeschluss des Hessischen Fußball-Verbands (HFV), die laufende Saison nach zwei Monaten der Corona-bedingten Zwangspause abzubrechen. Stefan Löber, Trainer des VfR Volkmarsen, spricht für viele, indem er feststellt: „Wenigstens haben wir jetzt ein Stück weit Klarheit, wo die Reise hingeht.“

Das letzte Wort hat ein außerordentlicher Verbandstag am 13. oder 20. Juni; es gilt als sehr unwahrscheinlich, dass die Delegierten die Vorlage kippen könnten. Allerdings könnten sich theoretisch die Rahmenbedingungen ändern – indem die Politik früher als gedacht wieder Fußballspiele erlaubt. Der Vorstand hat vorsorglich das Präsidium beauftragt, „alle behördlichen Entscheidungen bis zum außerordentlichen Verbandstag, die Einfluss auf die Fortsetzung oder den Abbruch der Saison haben können, zu bewerten“.

Unstrittig so weit: Absteigen muss keine Mannschaft, Aufsteiger werden gekürt, und zwar mithilfe der Quotientenregelung, die die unterschiedliche Anzahl ausgetragener Spiele ausgleicht, Die Vorstandsrunde konnte sich jedoch in ihrer knapp vierstündigen Debatte nicht in der Frage einigen, ob auch Seniorenteams, die sich in normalen Zeiten für Relegation oder Aufstiegsrunde qualifiziert hätten, ebenfalls direkt aufsteigen sollen. Das hatten einige Kreisfußballwarte gefordert.

Dieser Komplex soll jetzt rechtlich bewertet und am 6. Juni in einer weiteren Vorstandssitzung vorentschieden werden, wie der Waldecker Kreisfußballwart Gottfried Henkelmann berichtete. Er stehe voll und ganz hinter dem Vorgehen: „Es gibt von Bensheim bis Bad Karlshafen unterschiedliche Meinungen. Es hat keiner die Musterlösung aus dem Hut gezaubert“ (siehe Text unten). In der Pressemitteilung des HFV heißt es zudem, ebenso seien „finale Beschlüsse für das Vorgehen im Junioren- und Frauenbereich für den außerordentlichen Verbandstag vorzubereiten“.

Die Grundsatzentscheidung vom Samstag konnte man erwarten – laut Henkelmann hatten rund 60 Prozent der hessischen Vereine in Kreiskonferenzen und -befragungen für die jetzige Lösung votiert. „Waldeck lag in jeder Hinsicht genau im Trend“, so Henkelmann: „Die Vereine fühlen wie das gesamte Hessenland.“ 

„Uns ist bewusst, dass nicht alle Vereine diesen Standpunkt (keine Ab-, nur Aufsteiger) teilen. Aber leider ist aufgrund der speziellen Situation eine Lösung, die die Zustimmung aller Vereine findet, nicht möglich. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass wir der optimalen, gerechtesten und vereinsfreundlichsten Lösung hiermit am nächsten kommen.“ 

Stefan Reuß, HFV-Präsident

Mehr zum Thema, unter anderem Reaktionen der betroffenen Vereine, finden Sie in der Waldeckischen Landeszeitung.

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