Bad Hersfeld – Korbach 5:2

In Allgemein by TSV/FC Korbach - Fussballabteilung

TSV/FC Korbach vergibt beim 2:5 in Asbach mögliche 2:0-Führung – Büchse bedient

Nach 20 Minuten abgeschenkt

VON WALTER KELL

Asbach. Der TSV/FC Korbach hat im Kampf um den Klassenerhalt drei ganz wichtige Punkte liegen gelassen. Zweimal gingen die Kreisstädter beim SVA Bad Hersfeld in Führung, zweimal glichen die Hausherren aus, um dann zur Pause 3:2 zu führen. Am Ende hieß es 5:2. Es war gute Fußball-Unterhaltung in Asbach, zumindest eine Hälfte lang. Nach der Pause gaben die Gäste das Spiel einfach aus der Hand.
Intensiv, rassig, tempo- und abwechslungsreich, mit vielen Torchancen garniert, verlief die erste Hälfte. Korbach legte eine feurige Anfangsphase hin: Das Team, auswärts noch punktlos in dieser Runde, war läuferisch stark, hatte viele Ball-Eroberungen im Mittelfeld, übte vehement Druck auf Ball und Gegner aus. Verdient war denn auch die Führung.

Knackpunkt vergebener Elfer

Eine Spielverlagerung erreichte Linksverteidiger Dennis Fabisch, der legte durch zum starken Christoph Osterhold – und der traf aus spitzem Winkel ins lange Eck. Dann aber, nachdem Sebastian Schuch zweimal in 1:1-Situationen an Gästekeeper Steven Schmelter hängen geblieben war, vermutlich der Knackpunkt des Spiels: Elfmeter für Korbach. Christoph Osterhold trat an und setzte die Kugel an die Latten-Unterkante; nichts war es mit seinem 19. Saisontreffer (25.). Statt einer beruhigenden 2:0-Führung bissen sich die Gastgeber zurück ins Spiel. Als Lohn verwandelte Sebastian Schuch einen Strafstoß nur zwei Minuten später. Derselbe Akteur vergab das 2:1. Das gelang dann wenig später auf der anderen Seite Alexander Moor, wieder aus spitzem Winkel, dieses Mal gar gegen Asbacher Überzahl (34.).
Dass niemand an SVA-Offensivkraft Sebastian Schuch zweifeln sollte, bewies der kurz darauf. Einen weiten Ebinger-Ball verlängerte er per Kopf mit Übersicht zu Mustafi, und der drückte ein – 2:2 (39.). Damit nicht genug, die Platzherren drehten noch vor der Pause den Spieß gänzlich um. Zum x-ten Mal bewies Schuch seine Kopfballstärke, als er einen Mustafi-Freistoß einnickte. Fast wäre Osterholds 3:3 der passende Schlusspunkt unter den furiosen ersten Abschnitt gewesen.
Dass der zweite Abschnitt von seiner Intensität her abflauen würde, war eigentlich klar. Zumal Korbach gleich nach 48 Minuten, völlig indisponiert in der Defensive, Mustafi das 4:2 „auflegte“.

Angriffsspiel zu durchsichtig

Den Gastgebern genügte es fortan, aufmerksam die Führung zu verteidigen. Das war nicht schwer, weil die Korbacher nicht mehr zu sich fanden. Die Bemühungen als Team zerbröckelten, das Angriffsmuster über die zentralen Figuren Jan-Henrik Vogel und Christoph Osterhold war zu simpel. Wiegands 5:2, ein Flachschuss an den Innenpfosten des langen Ecks, war so bereits der Schlusspunkt (76.).
„Unser Sieg war extrem wichtig heute“, sagte SVA-Coach Frank Ullrich. „In den ersten 20 Minuten haben wir uns schwergetan, uns aber dann besser eingestellt auf Korbach.“ Er freute sich über eine tolle Mannschaftsleistung. „Wir lassen uns, im Gegensatz zum Beginn der Serie, nicht mehr so leicht verunsichern.“
Gar nicht gut auf seine Mannschaft zu sprechen war derweil Korbachs Trainer Jörg Büchse. „Nach gut 20 Minuten haben wir das Spiel weggeschenkt. Wir waren ab diesem Zeitpunkt gar nicht mehr im Spiel“, ärgerte er sich, „Hersfeld hat in dieser Phase alle zweiten Bälle gewonnen.“ Zwei Gesichter habe sein Team gezeigt binnen einer Woche: Zuletzt das 2:1 gegen Hessen Kassel II, jetzt der mangelhafte Auftritt in Asbach. „Das war heute pomadig. Wir haben naive und zu einfache Fehler gemacht.“

Statistik

SVA Bad Hersfeld: Sabela – Stephan Wiegand (81. Peters), Ebinger, Schreiber, Pannek – Maximilian Schuch, Müller-Siebert (65. Mainz) – Pfeiffer, Sebastian Schuch, Hanslik – Mustafi (65. Schmidt-Wecken)
TSV/FC Korbach: Schmelter – Benndorf, Rösner, Müller (46. Timon Will), Fabisch – Jonas Will, Jalilyan – Schwechel (63. Kinzel), Vogel, Osterhold – Moor (79. Hardt)
Schiedrichter: Wensky (Neu-Isenburg)
Zuschauer: 170
Tore: 0:1 Chr. Osterhold (13.), 1:1 Sebastian Schuch (27./FE), 1:2 Moor (34.), 2:2 Mustafi (39.), 3:2 Sebastian Schuch (43.), 4:2 Mustafi (48.), 5:2 Wiegand (76.)
Gelb-Rote Karte: Jalilyan (83.) / –
Besondere Vorkommnis: Chr. Osterhold trifft Strafstoß an die Latte (25.)