Kevin Staniek und Trainer Tim Bialuschewski (TSV/FC Korbach)

Wieder bei null starten

In Herren, TSV/FC Korbach I by WLZ Sport

Trainer wollen Lust auf Fußball neu wecken

Von Reinhard Schmidt

Was ist nur mit dem Fußball beim TSV Korbach los? Diese Frage haben sich nicht nur Vereinsmitglieder in dieser Saison gestellt – Antworten darauf gibt es viele, die meisten von ihnen versucht der Club aber intern zu geben.

Dass es zwischen dem neuen Trainer Ralf Wetzstein und seinen Spielern nicht gut funktionierte, wurde im Laufe der Hinserie immer sichtbarer. Auch durch diese Disharmonie entstand eine geringe Trainingsbeteiligung, die eine Kettenreaktion auslöste: Da Kraft und Luft bei vielen Kickern nicht mehr für 90 Minuten reichten, schwand auch die Konzentration und Korbach verlor einige Punkte durch späte Gegentore.

Konditionelle Mängel

Wetzstein, ein Mann der kein Blatt vor den Mund nimmt, hat mit seiner direkten Art zumindest einige Spieler eher verprellt als motiviert. Fachlich war der Coach auf den ersten Blick ein Gewinn für das Team, aber er hat im taktischen Bereich das Team möglicherweise auch überfordert. Gleich mehrere Spielsysteme mit einer Mannschaft einzustudieren, obwohl diese Probleme hat, zumindest eins halbwegs fehlerfrei auf den Platz zu bekommen, war wohl des Guten zu viel.

Der Verein zog die Reißleine: Wetzstein musste gehen. Was hat er hinterlassen? Ein Trümmerhaufen oder nur ein wenig zerschlagenes Porzellan, das schnell weggefegt ist?

Neue Besen kehren gut, aber die Vereinsführung hat sich bis zum Saisonende für zwei bekannte entschieden. Die Ex-Spieler Tim Bialuschewski (38) und Ulrich Schwalenstöcker (56) als Co-Trainer stehen vor einem Balanceakt. Auf die spielerische Hilfe von Nico Müller (SV Freienhagen/Sachsenhausen) und Maxim Petruk (Blau-Gelb Korbach) muss der TSV in der Rückrunde verzichten. Und Neulinge haben sich in der Winterpause zumindest für die Erste rar gemacht.

Den Spaß zurückbringen

Die Trainer müssen einerseits die Zügel anziehen, vor allem im konditionellen Bereich und diese gleichzeitig so locker lassen, damit die Lust auf Fußball und die Spieler zum Training zurückkehren. Bialuschewski weiß, dass das Trainerteam quasi bei Null beginnen muss und alle Daten aus der Hinrunde, egal, ob gut oder schlecht, wenig wert sind. Der gelernte Maler ist bereit, Verantwortung zu übernehmen, verlangt diese Einstellung aber auch von seinen Kickern. „Es ist schwierig in der jetzigen Situation die richtigen Impulse zu setzen, aber da ist auch die Mannschaft in der Pflicht, mitzuziehen und zu zeigen, dass sie es viel besser kann.“

Das neue Trainerduo will es taktisch künftig „relativ einfach halten“. Es werde ein flexibel gestaltetes Grundkonzept geben. „Wir wollen die Jungs taktisch nicht zu sehr einengen, der Spielfluss kann nur mit einer gewissen Lockerheit zurückkommen.“

Trainer bis Saisonende

Auch wenn die Rückrunde gut laufen sollte, stünde das Trainerduo nicht weiter zur Verfügung. „Das kann ich in meinem Beruf nicht bringen“, sagt Bialuschewski. Daher plane er auch nicht, den Trainerschein zu machen.

Hinweis: Wie die Redaktion der WLZ die Ligakonkurrenten von der SG Bad WIldungen/Friedrichstein und dem VfR Volkmarsen einschätzt, lesen Sie in der Printausgabe der WLZ vom 14.02.2018.

Quelle

WLZ Sport

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Die Waldeckische Landeszeitung ist die Heimatzeitung des TSV/FC Korbach und unterstützt den Verein seit vielen Jahrzehnten u. a. mit redaktionellen Beiträgen und Spielberichten. Redakteure: Gerhard Menkel, Manfred Niemeier, Thorsten Spohr, Martin Rinne u.a.

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