TSV/FC Korbach: Zeug zum Primus

In Herren, TSV/FC Korbach I by WLZ Sport

Gute Noten für das Team aus Korbach

Unsere Heimatzeitung, die Waldeckische Landeszeitung, hat vor dem Rückrundenstart der Fußball-Gruppenliga die heimischen Teams genau unter die Lupe genommen und Zeugnisse ausgestellt. Das Zeugnis für unsere Mannschaft möchten wir Euch nicht vorenthalten. Das Zeugnis für die SG Bad Wildungen/Friedrichstein findet Ihr in der WLZ vom 11. Februar 2017. Die anderen Mannschaften werden dann ab der nächsten Woche in der → WLZ veröffentlicht.

Die Kopfnoten

Das Betragen von TSV/FC Korbach ist tadellos. Nur 18 Verwarnungen und kein einziger Verweis im Klassenbuch: Nummer eins im ersten Halbjahr.

Beim Fleiß kann Korbach noch zulegen – ausbaufähig findet jedenfalls Coach Jörg Büchse die Teilnahme am Training, verweist aber entschuldigend auf Weiterbildungen oder Studium der Spieler.

Zur Aufmerksamkeit: Der TSV/FC leistet sich zwar immer wieder Phasen, in denen die Konzentration abfällt und „erhebliche Nachlässigkeiten“ (Büchse) auftreten. Doch am Riemen reißen klappt eben auch. Büchse: „Die Mannschaft schafft es, schnell umzuschalten und die Konzentration sowie die Körperspannung wieder hoch zu halten.“

In der (taktischen) Ordnung verpasst TSV/FC knapp die „1“. weil es immer besser geht. Büchse ist schon sehr zufrieden: „Wir haben Systeme entwickelt, die die Spieler wollen. Man sieht in diversen Situationen, dass sie sich sehr gut an die Vorgaben halten.“

Geschichte

Der TSV/FC legte sehr gut los und war am zweiten und dritten Spieltag Klassenprimus. Dann schrieb er viermal am Stück 0 Punkte – ein rätselhaftes Leistungstief, zum Teil personeller Knappheit geschuldet. Danach punktete der TSV/FC insgesamt neunmal dreifach, unterbrochen wurde die Serie nur vom 0:0 gegen Mengsberg.

Geographie/Heimatkunde

In Heimatkunde ist Korbach mit 19 Punkten aus neun Spielen auf der Hauer ein wenig schlechter als in Geographie – bei den Gegnern erzielte der TSV/FC 18 Zähler aus acht Prüfungen.

Raumlehre

Korbach ist im Angriff, egal in welchem taktischen System, ein Musterschüler. „Viel Breite und Schnelligkeit, aber auch Kombinationen auf engem Raum – in der Offensive bekommen wir das sehr gut hin“, findet Büchse. Weniger gut benotet er die Defensivarbeit: „Wir stehen zwar recht gut im Raum, aber wenn wir in die Zweikämpfe müssen, haben wir Defizite.“ So müssten schon die Offensivspieler Druck auf den Gegner ausüben, wenn der den Ball hat. Hinten fehle mitunter die Entschlossenheit. „Da müssen wir noch mutiger operieren.“

Angriffslehre

60 Buden sind Spitzenwert in der Klasse, trotzdem gibt’s keine 1. Denn Korbach lässt von den vielen, oft stark herausgespielten Chancen noch zu viele aus. Enorm verbessert die Standards – „der größte Sprung, den wir in den letzten zwei Jahren gemacht haben“, findet Büchse und verspricht: „Wir arbeiten an Varianten und lassen uns immer wieder Neues einfallen.“

Abwehrkunde

In diesem Fach muss Korbach noch nachholen, es bildet den Schwerpunkt der Wintervorbereitung. Büchse: „Wir müssen unser spielerisches Element gegen das kämpferisches Element stellen. Diesen Spagat bekommen wir noch nicht ganz hin.“

Sozialkunde

Der Teamgeist ist sehr gut. Das sehe man auch am Miteinander der Mannschaft abseits des Fußballplatzes, so der Trainer. Das Fairnessranking trägt ebenfalls zur Note bei.

Leibesübung

„Wir waren körperlich und konditionell bislang sehr gut dabei“, sagt Büchse. Aktuell ist der Fitnessstand nach sechs, sieben Trainingseinheiten „beim ein oder anderen Pappenheimer“ (Büchse) steigerungsfähig.

Schlussbemerkung

Der TSV/FC, der ja aus der höheren Klasse kam, musste sich in der neuen Gemeinschaft erst zurechtfinden, was ihm bis jetzt insgesamt gut gelungen ist. Er ist einer von sechs Anwärtern auf die Position der Klassenbesten. Sie ist Büchses Ziel: „Als Trainer will ich grundsätzlich immer aufsteigen, wenn ich die Möglichkeit habe.“

Doch eine Rückkehr in die höhere Klasse ist für ihn nach der Erfahrung des letzten Verbandsliga-Jahres an eine wesentliche Bedingung geknüpft, die der Verein erfüllen muss: einen breiteren Kader. „Damit wir durchgehend intensiver trainieren können als jetzt in der Gruppenliga.“

Personell hat Büchse ab sofort mehr Auswahl, weil Daniel Kinzel (Fußbruch), Jan Pohlmann (Examen) und Dennis Fabisch nach etlichen Fehltagen wieder stetig mitmischen – Kinzel ist übrigens der einzige TSV/FC-Spieler, der bisher länger verletzt ausfiel. A-Junior Marcel Fernandes und Owik Jalilyan, Neuzugang aus Österreich und Bruder von Mittelfeldspieler Norayr Jalilyan, sollen langsam aufgebaut werden. (mn)